
Manchmal braucht es einen Moment des Innehaltens, um festzustellen, dass man auf dem falschen Weg ist – und den Mut, neu zu beginnen. Ein solch mutiger Schritt ist jetzt getan: Volker Wissing, ehemals Verkehrsminister der FDP, hat sich entschieden, Mitglied bei uns Grünen zu werden. Es ist ein überraschender und zugleich hoffnungsvoller Moment, der zeigt, wie drängend die Notwendigkeit für eine echte Verkehrswende und den Einsatz für unseren Planeten ist. Wissings Entschluss, sich für ein Tempolimit, eine radikale Dekarbonisierung des Verkehrs und mehr digitale Verantwortung durch Trusted Flagger einzusetzen, markiert einen Wendepunkt, der in diesen turbulenten Zeiten ein Signal der Hoffnung sendet.
Die Ampelkoalition hat uns in den letzten Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Die Konflikte, die von außen oft wie Blockaden wirkten, waren Ausdruck einer neuen politischen Realität, in der auch innerhalb der Regierung hart um den richtigen Weg gerungen wird. Dass das Projekt Ampel mit einem abrupten „Aus“ beendet wurde, mag wie ein Scheitern aussehen – doch ist es auch eine Chance für einen Neuanfang. Mit Wissings Wechsel zu uns Grünen zeigt sich, dass Veränderung möglich ist, auch und gerade in vermeintlich festgefahrenen Köpfen.
Dass Volker Wissing nun aktiv für ein Tempolimit eintreten möchte, ist ein klares Signal. Lange wurde das Tempolimit als Symboldebatte abgetan, doch es ist weit mehr: ein konkretes Mittel, um CO₂ einzusparen, unsere Straßen sicherer zu machen und einen ersten Schritt hin zu einer klimagerechteren Mobilität zu gehen. Wissing erkennt das nun selbst und macht deutlich, dass er das Potenzial eines solidarischen und nachhaltigen Verkehrs versteht.
Ebenso sieht er ein, dass die Dekarbonisierung des Verkehrs unumgänglich ist, wenn wir die Pariser Klimaziele einhalten wollen. Seine Bereitschaft, sich in der neuen Rolle für eine echte Transformation des Verkehrssektors einzusetzen – durch den Ausbau von Schienenverkehr, emissionsfreie Technologien und den Rückbau fossiler Strukturen – zeigt, dass es hier nicht um Worte, sondern um Taten geht. Wissings Wandel spiegelt eine Einsicht wider, die wir Grüne seit langem vertreten: Nachhaltigkeit ist kein Schlagwort, sondern die einzige Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft.
Doch nicht nur auf der Straße braucht es einen Wandel. In der digitalen Welt setzt sich Wissing nun auch für mehr Verantwortung ein. Trusted Flagger, jene Menschen und Organisationen, die dabei helfen, Hassrede und Falschinformationen zu identifizieren, sind ein Schlüsselelement, um die Diskurskultur in sozialen Medien zu verbessern. Angesichts der heutigen Polarisierung braucht es dieses Engagement – auch im Netz. Die Übernahme digitaler Verantwortung ist eine Aufgabe, die wir als demokratische Gesellschaft ernst nehmen müssen, und es ist gut zu sehen, dass Wissing dies jetzt mit uns anstrebt.
Wissings Entschluss, sich bei uns Grünen für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft einzusetzen, ist ein starkes Zeichen für den Wandel, den wir uns alle wünschen. Es zeigt, dass der Weg der Veränderung, so schwer er auch manchmal ist, immer offen steht – für jeden von uns.